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Die Wahrnehmung Chinas in Deutschland und Europa hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Zunächst ist China ein wichtiger wirtschaftlicher Partner und auch für den deutschen Maschinenbau von signifikanter Bedeutung. Das Land ist - hinter den USA - für die deutsche Investitionsgüterindustrie Exportmarkt Nummer 2 und steht auch als Standort für Auslandsinvestitionen an zweiter Stelle. China verfolgt ehrgeizige technologische Ziele und will auf der Innovationsleiter weiter nach oben klettern. Hierbei können sich für den deutschen und europäischen Maschinenbau auch weiterhin zusätzliche Geschäftschancen ergeben.
Andererseits hat sich auf wirtschaftlicher und politischer Ebene in Deutschland und in der Europäischen Union (EU) die Erkenntnis durchgesetzt, dass das bestehende Ungleichgewicht mit China, beispielsweise im Marktzugang, nicht länger hinnehmbar ist. China ist in vielen Bereichen kein Entwicklungsland mehr, so auch im Maschinenbau. Das Land ist bereits der weltweit größte Exporteur und so treten chinesische Anbieter vermehrt auch als Wettbewerber in Drittmärkten und der EU auf.
Darüber hinaus haben die Auswirkungen der Covid-19 Politik Chinas, die damit verbundenen Friktionen in den internationalen Lieferketten und die zunehmenden geopolitischen Spannungen im Maschinenbau Diskussionen über die zukünftige strategische Ausrichtung im Chinageschäft ausgelöst. "De-Risking" ist das neue Schlagwort, hinter dem unter anderem die Aspekte Resilienz und Diversifizierung stehen. Nach Abschluss eines umfangreichen Projekts hat der VDMA im Juli 2024 eine Studie zur "Going Global" - Strategie Chinas veröffentlicht, die die Mitgliedsunternehmen bei ihrer internen Diskussion zur Weiterentwicklung des internationalen Geschäfts unterstützt.
Podcast
Der System-Wettstreit China-USA wird bleiben
Zwar haben China und die USA ihren Dialog wieder aufgenommen, doch von Harmonie kann keine Rede sein
Schadensvermeidung im Vordergrund
Die Treffen der USA, EU und China auf höchster Ebene sind ein positives Signal für die Geopolitik und die Wirtschaft. Sie dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Systemrivalitäten bestehen bleiben. Es geht daher politisch und wirtschaftlich in erster Linie um die Vermeidung weiterer Schäden.
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