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Maschinenbau in Zahl & Bild

EU: 30 Jahre Binnenmarkt

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MZB Zitat Sonderthema

Vier Freiheiten anstelle nationaler Alleingänge

Seit 30 Jahren ist der EU-Binnenmarkt der Garant für die wirtschaftliche Stärke Europas. Auch der Maschinen- und Anlagenbau profitiert enorm von den vier Grundfreiheiten, die den Binnenmarkt zu einer andauernden Erfolgsgeschichte machen.
Als die europäischen Staatenlenker vor 30 Jahren den gemeinsamen Binnenmarkt ins Leben riefen, wollten sie mit gemeinsamen Regelungen Europa stärker machen. Aus gutem Grund wurden seinerzeit vier Pfeiler errichtet, die alle auf zentralen Errungenschaften Europas für seine Bürger fußen: Freiheit und Freizügigkeit. Menschen sollten problemlos innerhalb des Binnenmarkts ihre Arbeit in jedem Land wählen können, Waren und Dienstleistungen sollten frei gehandelt werden und auch Kapitalströme sollten nicht länger umständlichen Einzelregulierungen unterliegen. Diese vier Grundfreiheiten brachten wirtschaftlichen Erfolg, der ohne den Binnenmarkt nie möglich gewesen wäre. Man kann nur schätzen, um wie viel besser Europa heute dasteht als in einer Welt ohne diese Freizügigkeiten. Laut Europäischer Zentralbank trägt der Binnenmarkt rund 8,5 Prozent zusätzlich zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU bei und seit 1993 zwischen 12 und 22 Prozent zum BIP pro Kopf seiner Bewohner – Jahr für Jahr! Noch eindrucksvoller sind aber die Berechnungen der Bertelsmann Stiftung für den Arbeitsmarkt: Deren Forscher schreiben der Vollendung des Binnenmarktes die Schaffung von 2,7 Millionen Arbeitsplätzen sowie einen Wohlfahrtsgewinn pro Kopf von bis zu 3600 Euro jährlich zu.
Kein Wunder also, dass der EU-Binnenmarkt sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Bei vielen Bürgern ebenso wie bei den Unternehmen. Gerade eine exportstarke Industrie wie der Maschinen- und Anlagenbau mit seinen rund 3 Millionen Beschäftigten in der EU ist auf einen gut funktionierenden Heimatmarkt angewiesen – und diese „Heimat“ ist seit 30 Jahren eben nicht mehr der jeweilige Nationalstaat, sondern der europäische Binnenmarkt. Auch hier sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2022 wurden innerhalb der EU-Länder Maschinen und Anlagen im Wert von 292 Milliarden Euro ausgeführt – und damit gut die Hälfte der gesamten EU-Maschinenausfuhren von 576 Milliarden Euro. Dass Unternehmen ihre Produkte in der gesamten EU verkaufen können, ohne Zölle oder andere Handelshemmnisse überwinden zu müssen, trägt spürbar zu mehr Wettbewerb und niedrigeren Kosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher bei.

MZB interview

„Das Beste aus Europa – aber nicht gut genug“

Photo Univ.-Prof. Gabriel Felbermayr · Direktor des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung (WIFO)
Herr Professor Felbermayr, welche großen Veränderungslinien kann man in 30 Jahren Europäischer Binnenmarkt feststellen?
Man muss zunächst festhalten, dass die Binnenmarktidee viel älter ist als 30 Jahre. Schon die Gründungsgemeinschaft für Kohle und Stahl hatte die Idee, einen gemeinsamen Markt zu schaffen. 1993 hatte sich aber die Chance aufgetan, dass dieses Europa größer wird. Auch die vier Freiheiten, die immer wieder als konstitutiv angeführt werden, haben sich graduell entwickelt. Die Zollunion zum Beispiel ist älter, aber ohne Zollunion gäbe es keinen Binnenmarkt. Wenn man nun 30 Jahre überblickt, sieht man, dass Krisen immer wieder entscheidende Erkenntnisse gebracht haben, wo Lücken geschlossen werden mussten, um den Binnenmarkt voranzubringen. In Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise etwa musste eine echte Kapitalmarktunion geschlossen werden. Jetzt müssen wir uns zum Beispiel im Bereich neuer Technologie fragen, wie wir zu einem echten europäischen Datenraum kommen. Ein Binnenmarkt, der einen wirklich gemeinsamen Wirtschaftsraum beschreiben soll, bedarf in vielen Bereichen auch einer gemeinsamen Regulierung. Bereits in den ersten 30 Jahren ist es zu immer mehr Vergemeinschaftung von Rechtsbereichen gekommen, und das wird wahrscheinlich so weitergehen. Hinzu kommt, dass sich die Europäische Union in den vergangenen 30 Jahren deutlich vergrößert hat, so dass der Binnenmarkt gewachsen ist. Durch die Vergrößerung ist der Binnenmarkt wertvoller geworden für die Gründungsmitglieder. Leider hat durch den Brexit eine ganz entscheidende Verkleinerung des Binnenmarkts stattgefunden. 2019 war das Bruttoinlandsprodukt Großbritanniens etwa so groß wie das der 13 Beitrittsländer im Zuge der Osterweiterung plus Finnland und Schweden.
Das heißt, der Brexit war zugleich auch der heftigste Rückschlag für den Binnenmarkt?
Eindeutig ja. Die Entwicklung des Binnenmarkts war eine lange Phase des Wachstums, aber mit dem Austritt Großbritanniens gab es einen dramatischen Aderlass. Dennoch ist der Binnenmerkt noch immer ein riesiges Geschäft für alle Beteiligten.

MZB Zitat Podcast

Podcast: 30 Jahre EU-Binnenmarkt und der Weg nach vorn

Europa kennt viele Erfolgsgeschichten, aber keine ist für Wirtschaft und Gesellschaft so bedeutend wie der EU-Binnenmarkt. Reformen sind dennoch dringend nötig – auch weil sonst eine Überregulierung droht.
Europa und die EU sind der mit Abstand wichtigste Markt für viele Industriezweige und ihre Betriebe. Mehr als ein Viertel des gesamten Weltumsatzes mit Maschinen und Anlagen wird in den 27 EU-Ländern gemacht. Seit 30 Jahren sorgt der EU-Binnenmarkt für einen freien Warenverkehr und bringt die Menschen zusammen. Deshalb ist es von großer Bedeutung, wie er sich, angesichts von zunehmenden geopolitischen Spannungen in der Welt, entwickeln wird. Denn es ist keinesfalls ausgemacht, dass sich seine inzwischen 30-jährige Erfolgsgeschichte einfach fortschreiben lässt. Gerade angesichts der Spannungen zwischen den USA und China ist es umso wichtiger, die Grundfesten des Gemeinsamen Marktes zu bewahren und zu stärken, erläutert Georg Riekeles, Associate Director des Instituts European Policy Center in Brüssel in der neuen englischsprachigen Folge des Industrie Podcast des VDMA: 30 Years of Single Market.
„Ansonsten würde eine Fragmentierung Europas drohen und das wäre die schlimmste Alternative“, betont er. Als Antwort auf die aktuellen Herausforderungen will die EU grüner und digitaler werden. Als große Belastung empfinden viele Unternehmen dabei jedoch die Flut an neuer Regulierung, die derzeit aus Brüssel auf den Weg gebracht wird, um Europa fit zu machen für diese Transformation. „Die Regulierung geht sehr stark ins Detail und behindert damit Innovationen“, erläutert Holger Kunze, Leiter VDMA European Office. „Das kann für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie ein großes Problem werden.“

Podigee

MZB Zitat Europakarte

Entwicklung der EU von 1993 bis 2023

Im niederländischen Maastricht wurde der Vertrag über die Europäische Union unterzeichnet. Am 1. November 1993 wurde dieser Meilenstein der Geschichte der EU gesetzt. Er legt die Vorschriften für die künftige gemeinsame Währung sowie für die Außen- und Sicherheitspolitik und eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres fest.
Zu diesem Zeitpunkt umfasste die EU 12 Mitgliedsstaaten. Im Jahr 1995 traten Österreich, Finnland und Schweden bei und das Gebiet der 15 Mitgliedsstaaten erstreckte sich nunmehr über fast ganz Westeuropa. Am 1. Januar 1999 wurde der Euro als gesetzliche Buchwährung in 11 Ländern eingeführt. Kroatien wird im Jahr 2013 der 28. und vorerst letzte Mitgliedsstaat. Mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU im Jahr 2020 hat die EU heute 27 Mitgliedsstaaten.

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Entwicklung der EU von 1993 - 2023
Quelle: Europäische Union, Eurostat, VDMA-Berechnungen und -Schätzungen, VDMA
Rangfolge der Länder innerhalb des Mitgliederkreis der EU-27 ab 2020, d.h. nach Austritt des Vereinigten Königreiches (UK), daher
keine Angabe für UK; Anteil Maschinenbau am Verarbeitenden Gewerbe anhand Bruttowertschöpfung ermittelt.
* VDMA-Schätzung

MZB Zitat EU Import Export

EU-Export/Import (Extra/Intra) im Maschinenbau

Die gewohnt exportstarken Maschinen- und Anlagenbauer in der Europäischen Union (EU-27) konnten sich 2022 in einem schwierigen globalen Umfeld abermals gut behaupten. Nach vorläufigen Ergebnissen der Statistischen Ämter stiegen die Maschinenausfuhren nominal um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Exportwert der Branche erreichte damit einen neuen Rekord von 576,4 Milliarden Euro, ein Plus von 52,7 Milliarden Euro.
Mit 292,3 Milliarden Euro entfiel etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) der aufsummierten nationalen Maschinenausfuhren auf die EU-27 selbst. Damit war der sogenannte Intrahandel im EU-Binnenmarkt zum zweiten Mal in Folge höher als die Maschinenexporte in Länder außerhalb der EU-27. Die Maschinenausfuhren in Länder außerhalb der EU-27, auch Extra-EU-Handel genannt, erreichten im vergangenen Jahr einen Wert von 284,1 Milliarden Euro. Der Blick auf die Maschinenimporte unterstreicht nochmals die Bedeutung des EU-Binnenmarktes. Im Jahr 2022 stammten EU-27-Maschinenimporte im Wert von 271,1 Milliarden Euro aus einem anderen Land der EU. Dies entspricht einem Anteil von knapp 65 Prozent an den gesamten Maschinenimporten der EU-27. Das soll jedoch die Rolle der Importe von Maschinenherstellern außerhalb der EU-27 nicht schmälern. Mit einem Extra-EU-Importvolumen von 147,7 Milliarden Euro ist die Europäische Union ein vergleichsweise offener Markt.

Verschachtelte Anwendungen

Entwicklung EU-Export Extra und Intra

Entwicklung EU-Import-Extra/Intra

MZB Zitat VDMA Profil

Internationales Netzwerk des VDMA

Der Maschinen- und Anlagenbau aus Deutschland und Europa steht für Spitzentechnologien, Innovationen und Lösungskompetenz. Er ist exportstark und international tätig, in einer immensen Produkt- und Anwendungsbreite. Und: der Maschinen- und Anlagenbau ist groß und innovativ. Rund drei Millionen Menschen in Europa sind im Maschinen- und Anlagenbau beschäftigt, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland. Er steht in der Europäischen Union für ein Umsatzvolumen von geschätzt 770 Milliarden Euro.
Dem EU-Binnenmarkt, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert, kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu: er ist für den Maschinenbau wichtiger Wirtschaftsraum und zugleich Herzkammer für Innovation und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Hier kommen tausende von Unternehmen mit Forschungsinstitutionen zusammen, gemeinsam bilden sie ein einzigartiges Ökosystem. All das macht den EU-Binnenmarkt wichtig und wertvoll.
Innovationsindustrie Maschinen- und Anlagenbau: Stichwort Innovation: Der Maschinenbau nimmt in der Forschung sowohl in Deutschland als auch in Europa eine Spitzenstellung ein. Laut Stifterverband stammen 10 Prozent der Aufwendungen der deutschen Wirtschaft für Forschung und Entwicklung aus dem Maschinenbau. Und im europäischen Vergleich der Industriebranchen ist der Maschinen- und Anlagenbau am innovativsten: drei von vier seiner Unternehmen, so das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), sind Innovatoren. Dabei stehen viele zentrale Themen unserer Zeit im Fokus: die digital vernetzte Produktion, die Mobilität der Zukunft sowie Klimaschutz und Welternährung.
Internationales Netzwerk für den Maschinen- und Anlagenbau: Der VDMA ist Berater, Interessenvertreter, internationales Netzwerk, Sparringspartner und Stimme des Maschinen- und Anlagenbaus, seit mehr als 130 Jahren. Als Organisation vertritt der VDMA 3600 deutsche und europäische Unternehmen und ist damit der bedeutendste Industrieverband in Europa. Einzigartig ist das VDMA-Portfolio mit Blick auf die thematische Breite und die Vielfalt der Leistungen und Netzwerkoptionen für die Mitgliedsunternehmen. Regionale Individualität und internationaler Zuschnitt sind dabei wertvolle Eigenschaften, die den VDMA für seine Mitglieder besonders attraktiv machen. Dafür stehen Hauptstadtbüros, Landesvertretungen und internationale Repräsentanzen als Ankerpunkte im VDMA-Netzwerk:

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Internationales Netzwerk des VDMA
Quelle: VDMA

MZB Zitat Kennzahlenübersicht

Eckdaten des Maschinenbaus

In der EU-27 wurden im Jahr 2022 Maschinen, Maschinenteile, -komponenten und Anlagen für geschätzt rund 860 Milliarden Euro hergestellt. Ein Drittel - exakt 33,1 Prozent - wurden in Länder außerhalb des EU-Binnenmarktes verkauft. Dem stehen Maschinenimporte in Höhe von 148 Milliarden Euro gegenüber. Der Außenhandelsüberschuss betrug damit rund 136 Milliarden Euro.
Der EU-Markt für Maschinen und Anlagen hatte 2022 ein Volumen im Wert von 723 Milliarden Euro. Rund 80 Prozent davon stammten aus einer Fertigungsstätte im Binnenmarkt, wobei die Intrahandelsquote rund 40 Prozent betrug. Betrachtet man das Marktvolumen der EU für Maschinenbauerzeugnisse nach Lieferländern, dann hat Deutschland das höchste Gewicht mit 34 Prozent, gefolgt von Italien (14%), Frankreich (7%), Dänemark, Schweden (jeweils fast 4%) und Österreich (3%). Wichtigste ausländische Maschinenanbieter waren, wie in den Vorjahren, China (7%) und die USA (3%) gefolgt von Japan und dem Vereinigte Königreich (jeweils 2%).

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MZB Zitat Industriestruktur

Industriestruktur

Mit rund 3 Millionen Beschäftigten in der EU-27, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland, ist der Maschinen- und Anlagenbau unter den Investitionsgüterindustrien der größte Arbeitgeber, und zwar sowohl in der EU-27 als auch in Deutschland.
Mit Blick auf das gesamte verarbeitende Gewerbe sind nur in der Nahrungs- und Futtermittelherstellung mehr Menschen beschäftigt, konkret rund 4,1 Millionen. Mit einem Umsatzwert von 679 Milliarden Euro im Jahr 2020 platziert sich die Maschinenindustrie als drittgrößter Industriezweig nach der Automobilindustrie und dem Nahrungs- und Futtermittelsektor und vor der Elektrotechnik und der Chemischen Industrie. Daran dürfte sich im Berichtsjahr 2022 nichts geändert haben. Mangels statistischer Daten gibt es allerdings für das Jahr 2022 bislang nur eine Umsatzschätzung der VDMA-Volkswirte für den Maschinenbau: Sie lautet auf rund 860 Milliarden Euro für die EU-27.

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MZB Zitat Produktion

Produktion

Die Maschinenindustrie blieb im Jahr 2022 in der EU-27 auf Wachstumskurs und entwickelte sich sogar besser als erwartet. In der ersten Jahreshälfte wuchs die preisbereinigte Produktion trotz zahlreicher Probleme entlang der Liefer- und Logistikketten um durchschnittlich 4,7 Prozent im Vorjahresvergleich. In der zweiten Hälfte des Jahres ließen die angebotsseitigen Engpässe nach, der Zuwachs betrug 5,2 Prozent real.
Die beste Performance zeigte die Maschinenindustrie in den Niederlanden insbesondere aufgrund hoher Ausfuhren von Produktionsmitteln für die Halbleiterherstellung. Auch in mehreren osteuropäischen Mitgliedstaaten war das Produktionswachstum überdurchschnittlich, denn sie profitierten aufgrund vergleichsweise niedriger Arbeitskosten beim Nearshoring. Unterdurchschnittlich war die Entwicklung in Deutschland mit einem Plus von real einem Prozent sowie Frankreich mit einem um ein Prozent rückläufigen Produktionsausstoß.

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MZB Zitat Umsatz

Weltmaschinenumsatz

Weltweit wurden im Jahr 2022 Maschinen und Anlagen für geschätzt fast 3,4 Billionen Euro hergestellt. Auf Euro-Basis sind es rund 12 Prozent mehr als im Jahr 2021.
Preissteigerungen in einem generell inflationären Umfeld, aber auch Wechselkursveränderungen hatten im Berichtsjahr 2022 eine vergleichsweise große Bedeutung, denn bereinigt um diese betrug das Umsatzwachstum lediglich 1 Prozent. In China, das im Vorjahrerstmals ein Umsatzvolumen von über einer Billionen Euro realisiert hatte, war die Entwicklung bedingt durch die Null-Covid-Politik ausgesprochen schwach. Der Anteil des Landes am Weltmaschinenumsatz fiel 1,6 Prozentpunkte geringer aus als ein Jahr zuvor. Mit 1.215 Milliarden Euro ist das China allerdings weiterhin unangefochtene Nummer 1 im Länder-Ranking. Der Abstand auf die nachfolgenden Länder ist weiterhin enorm. Auf Platz zwei folgen die USA, gefolgt von Deutschland, Japan sowie Italien. Alle vier zusammenbetrachtet kommen auf ein Umsatzvolumen von 1.225 Milliarden Euro, was geringfügig mehr ist als China allein aufweist.

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MZB Zitat Beschäftigte

Beschäftigte

Im Maschinen- und Anlagenbau in der EU-27 arbeiteten im Jahr 2020 etwa 3 Millionen Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr sind zwar 3,2 Prozent der Arbeitsplätze corona-bedingt weggefallen. Viele Unternehmen konnten ihre Stammbelegschaften jedoch halten.
Die langfristige Entwicklung ist hingegen erfreulich: Im Zeitraum 2011 bis 2020 hat die Zahl der Beschäftigten in der EU-27 um über 10 Prozent zugelegt. Zahlreiche kleinere EU-Mitgliedsländer, aber auch Deutschland profitierten auf vielfältige Weise vom EU-Binnenmarkt. Mit rund 41 Prozent der Beschäftigten in der EU-27 arbeiten nicht nur die absolut meisten Menschen im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland. Mit einer Zunahme von 18 Prozent in den letzten 10 Jahren sind in Deutschland auch überproportional viele Arbeitsplätze entstanden. Italien stellt mit knapp 16 Prozent, also rund 473.000 Beschäftigten in der Branche, die zweitmeisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gefolgt von Frankreich mit rund 196.000.

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MZB Zitat Arbeitskosten

Die durchschnittlichen Arbeitskosten im Maschinen- und Anlagenbau variieren in den einzelnen EU-Staaten stark. Während sie sich 2020 in Dänemark auf im Durchschnitt 48,90 Euro für jede geleistete Arbeitsstunde beliefen, waren es in Ungarn im Durchschnitt nur 10,70 Euro, in Rumänien 8,70 Euro und in Bulgarien gerade einmal 6 Euro. Deutschland liegt mit 46,70 Euro neben Österreich mit 44,40 Euro, der Niederlande mit 46,30 Euro und Schweden in der Gruppe der höchsten Verdienste innerhalb der EU-27. Doch im langfristigen Trend schließen speziell die osteuropäischen Länder mit geringeren Verdienstmöglichkeiten auf. So sind in Rumänien die durchschnittlichen Arbeitskosten je Stunde zwischen 2012 und 2020 um über 90 Prozent gestiegen. In Portugal dagegen, wo 2020 die Arbeitskosten bei 12,80 Euro lagen, waren es im gleichen Zeitraum nicht einmal 5 Prozent Wachstum.

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MZB Zitat Aussenhandel

Maschinenaußenhandel

Die Maschinenexporte der EU-27 beliefen sich im Jahr 2022 auf insgesamt 576,4 Milliarden Euro. Ein Drittel davon entfiel auf Deutschland, das Maschinen im Wert von 192,4 Milliarden Euro in alle Welt exportierte. Es folgten Italien mit 89,8 Mrd. Euro bzw. einem Anteil von 15,6 Prozent an den gesamten EU-27 Maschinenexporte und die Niederlande mit 62 Milliarden Euro bzw. einem Anteil von 10,8 Prozent.
Die wichtigsten Absatzmärkte für Maschinenexporte aus Ländern der EU-27 sind der Reihe nach Deutschland, die USA und China. Für insgesamt 13 EU-Länder ist Deutschland der Absatzmarkt Nr. 1 und für weitere sechs EU-Länder der Absatzmarkt Nr. 2 im Maschinenbau. Von den gesamten Maschinenimporten der EU-27 in Höhe von 418,9 Milliarden Euro entfielen 2022 91,1 Milliarden Euro bzw. 21,7 Prozent und damit der größte Anteil ebenfalls auf Deutschland. Dahinter folgten Frankreich mit einem Importvolumen von 48,3 Milliarden Euro bzw. 11,5 Prozent und die Niederlande mit 40,6 Milliarden Euro bzw. 9,7 Prozent.
Die wichtigsten Herkunftsländer sind der Größe nach Deutschland, China und Italien. China hat seinen Anteil an den Maschinenimporten der EU-27 in den letzten Jahren kontinuierlich steigern können. Mit einem Volumen von 47,9 Milliarden Euro trägt die Volksrepublik nun 11,4 Prozent zu den gesamten Maschinenimporten der EU-27 bei. An dritter Stelle folgt Italien mit einem Anteil von 8,4 Prozent bzw. 35,1 Milliarden Euro.

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MZB Zitat Welthandel

Welthandelsanteile

Der Weltmaschinenhandel der 53 wichtigsten Maschinenexportländern erreichte im Jahr rund 1.233 Milliarden Euro. Damit lag der Weltexportwert von Maschinen und Anlagen um rund 16 Prozent über dem Wert von 2020. Insgesamt 38 von 53 Exportländer verzeichneten auf Eurobasis zweistellige Wachstumsraten in 2021. Die Jahreswerte für 2022 liegen voraussichtlich erst im dritten Quartal 2023 vor. Der Anteil Chinas an den Weltmaschinenexporten im Jahr 2021 betrug 17 Prozent, gefolgt von Deutschland mit 15 Prozent. Auf den Plätzen drei bis fünf folgten die USA (9 Prozent), Japan (9 Prozent) und Italien (7 Prozent).
In vielen Teilbereichen des Maschinenbaus sind europäische Unternehmen im weltweiten Vergleich nach wie vor führend. Dies spiegelt sich unmittelbar in ihren spezifischen Welthandelsanteilen wider. In 10 von 31 Fachzweigen des Maschinenbaus haben Unternehmen aus der EU-27 bezogen auf das Jahr 2021 einen Anteil von mehr als 50 Prozent am Welthandel (einschließlich Intra-EU-Handel). Besonders hohe Anteile haben Hersteller aus der EU-27 vor allem beim Export von Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen (64,7 Prozent), Reinigungssystemen (59,8 Prozent), Produkten der Landtechnik (59,1 Prozent) und bei Holzbearbeitungsmaschinen (55,8 Prozent).

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iframe-report Welthandel Fachzweige

MZB Zitat Auftragseingang

Auftragseingang

Im Jahr 2022 hat der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland sein Vorjahresergebnis um real 4 Prozent verfehlt. Eingetrübte Geschäftsaussichten weltweit, Nachwirkungen von Corona – vor allem in China – und der Ukraine-Krieg waren die wesentlichen Gründe für den Rückgang.
Gerade in der zweiten Jahreshälfte konnte an die sehr guten Ergebnisse aus dem Vorjahr nicht mehr angeknüpft werden. Der Rückgang verteilte sich dabei nahezu gleichmäßig auf In- und Ausland: Im Inland gingen die Bestellungen um 5 Prozent, im Ausland um 4 Prozent zurück. Auch bei den Euro-Partnerländern und dem Nicht-Euro-Ausland gab es keine Unterschiede (beide minus 4 Prozent). Durch die zuletzt entspannteren Lieferketten und damit die Möglichkeit zum Abarbeiten von Aufträgen sind auch die Auftragsbestände nicht weiter gewachsen, teils auch geschrumpft. Die Reichweiten liegen aber immer noch bei im Schnitt über 11 Monaten.

Verschachtelte Anwendungen

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MZB Zitat Auftragseingang Fachzweige

Im Verlauf des Jahres 2022 haben sich die Auftragseingänge in den Maschinenbaubranchen sehr unterschiedlich entwickelt. Das spiegelt sowohl das Auf und Ab der Nachfrage als auch die Vielfalt der Branche wider: Vom preisbereinigten zweistelligen Plus bis zu zweistelligen Minusraten steht am Jahresende alles in den Büchern. In vielen OEM-Branchen konnte mit weiterem Wachstum an die Corona-Nachholeffekte aus dem Vorjahr angeknüpft werden. In anderen, darunter viele Zulieferbranchen, gab es ab Mitte des Jahres eine rückläufige Entwicklung. Insgesamt konnten 9 Fachzweige ein Plus verbuchen, doppelt so viele Branchen mussten dagegen ein Minus hinnehmen.

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Der VDMA ist das wichtigste Sprachrohr des Maschinen- und Anlagenbaus. Er vertritt die gemeinsamen wirtschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Interessen der Branche in Deutschland, Europa und der Welt.

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