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Machen statt zweifeln
Kürzlich hat bei Vecoplan in Bad Marienberg eine neue Produktmanagerin angefangen - besser gesagt, weitergemacht. Denn Sina Schüchen startete hier schon vor Jahren mit einem Praktikum. Dabei entdeckte sie ihre Lust auf Technik.

Von Ursula Thomas-Stein

Wer auf dem Land im Westerwald aufwächst, sei nicht selten technikbegeistert, erklärt Sina Schüchen: "Ich war jede freie Minute im Stall bei den Pferden und bin für mein Leben gern Traktor gefahren." Maschinen faszinierten sie eben schon immer. Wie bewegen sie sich, wie funktionieren sie? Das sind für Sina Schüchen spannende Fragen. 

"Lust auf eine Ausbildung bei uns?", fragte sie der Ausbilder bei Vecoplan nach zwei Wochen Praktikum. Er hatte gesehen, was die Neuntklässlerin am Rechner entwickeln konnte. Und Sina Schüchen hatte es auch gesehen. Ja, sie hatte Lust und machte die Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin, dann im Galopp noch Fachabitur, Bachelor- und Masterstudium Maschinenbau. "Alles berufsbegleitend", wie die zielstre­bige 26-Jährige bemerkt. Dabei klingt sie stolz und froh. 

Inzwischen sind Sina Schüchen und eine Kollegin die einzigen Frauen im zwanzigköpfigen Projekt­manage­menteam der Vecoplan AG. Sieben ­Pro­jekte betreut sie aktuell. Die Maschinen zur Aufbe­reitung von Holz und Biomasse werden gerade gefertigt, die Prozesskoor­dination läuft - von ihr überwacht und terminiert. 

Benachteiligt habe sie sich noch nie gefühlt, auch wenn sie als Frau in einem technischen Beruf mehr hinterfragt werde. Und wie war das im Masterstudiengang, als ein Professor nur "Guten Morgen meine Herren" wünschte? "Amüsant", sagt sie lachend. "Meine 1,3 in der ­Prüfung dieses Moduls war die Genugtuung für mich." Weiblichen Maschinenbautalenten rät Sina Schüchen, die auch aktive Dressurreiterin ist: "Mehr machen, weniger zweifeln - und ab und zu auch mal Scheuklappen aufsetzen!" 

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